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Wir wussten, dass das Verschiffen
ungefähr sechs Wochen dauern würde. So entschlossen wir
uns, nach Sydney zu fliegen wo wir uns während Wartezeit beschäftigen
konnten. In einer so grossen Stadt gibt es immer etwas zu tun. Wir
genossen es wieder in einem angenehmen Luxus zu leben. Überall
gab es Shopping-Center und Restaurants, wo man die leckersten Sachen
bekam, auch war auch alles sauber. Keinen Dreck im Strassengraben
und auch keine offenen Kanalisationen.
Nach sechs Wochen warten war es
dann soweit und wir konnten den Puch im Containerlager holen gehen.
In Sydney kann man den Wagen nicht direkt im Hafen aus dem Container
laden. Wir mussten den Container mit einem Lastwagen zum Containerlager
führen lassen, was recht teuer war. Ein Beamter vom Agrikulturamt,
musste den Puch auf Verunreinigungen kontrollieren, erst dann konnten
wir das Gelände verlassen. Dann mussten wir zu einer Autowerkstatt
fahren um die Fahrtüchtigkeit zu überprüfen. Als
nächstes mussten wir noch eine Versicherung die in Australien
obligatorisch ist abschliessen.
Nun konnte es losgehen. Wir freuten uns schon riesig darauf wieder
in die Natur zu entkommen. Unser Aufenthalt in Sydney war ganz schön
und interessant, aber wir lieben die Freiheit in der Natur über
alles. Wir kauften uns in Sydney ein Buch das ähnlich wie einen
Reiseführer ist, aber für Geländewagen, "Discover
Australia by 4WD". Da sind viele kleine, interessante Strecken
beschrieben wo man oftmals wirklich einen Geländewagen braucht
um hinzukommen. Auch führen diese Trips oft in weniger oder
gar nicht touristisch bekannte Gegenden. Das war ganz in unserem
Interesse.
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Am 26.10.1996 verliessen wir die Stadt
und machten uns auf den Weg ins Abenteuer. Unser erster Trip aus
dem Buch ging in das 160 km südlich gelegene Mittagong, wo
der Beginn der Strecke war.
Von nun an sagten wir der schönen Teerstrasse tschüss
und weiter ging es auf Schotterpisten. Wir fuhren durch die schönsten
Eukalyptuswälder. Es war so schön wieder in der Natur
zu sein. Aber nicht nur das Auge freute sich am Wald, sondern auch
die Nase. Der Geruch nach Eukalyptus war allgegenwärtig.
Dieser Treck führte uns in den Blue Mountains Nationalpark
und später in den Kangara Boyd NP. Überall sahen wir die
schönsten Stellen zum kampieren. Beim Puch war wieder einmal
ein Checkup fällig und auch unser Dieselkocher, der den Geist
aufgegeben hatte, brauchte etwas Zuwendung. So machte sich Aschi
an das Werken und ich erkundete inzwischen die Umgebung. Als ich
zum Lager zurückkehrte, war ich von meinen Entdeckungen ganz
überwältigt. Ich sah so viele verschiedene Vögel
und jeden sah ich zum ersten Mal in freier Natur. Besonders hatte
es mir der Kookaburra (Lachenderhans) angetan. Als ich sein Gelächter
hörte das uns fast durch ganz Australien begleitete, bekam
ich ein grosses Grinsen ins Gesicht. Irgendwie wirkten diese Laute
ansteckend. Vielleicht sollte man mit ewig traurigen Leuten eine
Therapie mit dem Kookaburra machen.
Am späten Nachmittag begleitete
mich Aschi auf meiner nächsten Wanderung. Wir überraschten
Kängurus beim fressen, leider suchten sie sofort das Weite.
Später konnten wir einen Wombat beobachten. Es schien uns,
als wenn dieses Tier nicht gerade die besten Augen hat. Denn der
drollige Kerl kam direkt auf uns zu und er bemerkte uns erst als
er vor unseren Beinen stand. Doch dann bekam das arme Tier einen
gewaltigen Schrecken.
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Am nächsten
Morgen ging es dann durch die schönen Wälder weiter. Immer
wieder begegneten uns auf der Weiterfahrt Känguruhs und sogar
einen grossen Goana (Waran) sahen wir. Wir waren total begeistert,
jede Pflanze und auch alle Tiere waren neu für uns. Auf diesem
Treck machten wir die ersten Bekanntschaften mit australischen Flussüberquerungen.
Bei uns gibt es so was nicht mehr. Wir haben bei jedem noch so kleinen
Bach eine Brücke. Das ist in Australien wenn man abseits der
Hauptstrassen ist anders.
Auf dem Weg nach Kangara Walls das im Kangara N.P liegt, mussten
wir den Kowmung Fluss durchfahren. Als wir am Ufer standen und überlegten,
ob wir es überhaupt wagen sollten in den Fluss zu plumpsen,
kam ein Ausi mit dem Fahrrad angefahren. Er erzählte uns, dass
er einen so hohen Wasserstand bei diesem Fluss seit 12 Jahren nicht
mehr gesehen hatte. Diese Feststellung war für uns nicht gerade
hilfreich, wir dachten uns, ob er uns blöde Touristen vielleicht
hochnehmen wolle, denn bei den Ausis weiss man nie genau wann sie
einem auf den Arm nehmen. Für ihn war der Fluss kein Hindernis,
er nahm sein Fahrrad einfach auf die Schulter und ging so durch
den Fluss. Doch er liess sich dieses Spektakel nicht entgehen. Mit
dem Fotoapparat knipsbereit wartete er bis wir durch den Fluss fuhren.
Wir stapften im eiskalten Wasser herum bis uns fast die Zehen abfroren.
Als wir glaubten die idealste Fahrspur gefunden zu haben wagten
wir es. Alles erwies sich als halb so schlimm.
Auf dem Bridle
Track fuhren wir bis in das alte, Goldgräberstädtchen
Hills End, wo auch das Ende dieses Trips war. Das war zwar das Ende
dieses Trips, aber unser Abenteuer hatte erst begonnen, denn Australien
hatte noch viel mehr zu bieten.
Den zweiten Treck
aus dem Buch führte uns in den Blue Mountains N.P und in den
Newnes State Forest. Wieder war 4WD angesagt. Wir hatten immer einen
riesen Spass, wenn wir den Puch in den Geländegängen fahren
mussten. Australien ist ein echtes 4WDler Land. Das erste Ziel war
Lost City im Newnes State Forest. Dort konnten wir die skurrilsten
Felsformationen die von Wind und Wetter geformt wurden bewundern.
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Dann ging es weiter
auf einer Schotterpiste, die oft grosse Löcher aufwies, zu
einem alten Eisenbahntunnel, wo man Glühwürmer beobachten
kann. Der Tunnel hat auch den Namen Glow Worm Tunnel (Glühwurmtunnel)
bekommen. Nach einer ausgiebigen Besichtigung des Tunnels machten
wir uns wieder auf den Weg. Nun gab es noch etwas 4WD-fahren. Im
Buch wurde ein Abstecher zu einer interessanten Schlucht beschrieben.
Es wurde aber davor gewarnt, dass man eine Felswand mit hohen Felsstufen
überwinden müsse. Für uns tönte das einladend.
Der Abstieg über die Felswand wurde wirklich zum Abenteuer.
Wir hatten ja genug Zeit und konnten die ganze Sache ruhig angehen.
Ganz langsam führte Aschi den Puch über die Stufen und
ich versuchte den bestmöglichen Weg zu suchen. Zuweilen wurde
es schon etwas kritisch und wir mussten sehr acht darauf geben,
dass nicht eine Schwelle eingedrückt wurde. Auch stand der
Puch in einer erschreckenden Seitenlage. Doch Aschi schaffte es
den Wagen ohne Dellen nach unten zu bringen. Nun waren wir sehr
gespannt wie der Weg weiter ging, denn diese Wand wollten wir nicht
noch einmal fahren. Nun die Weiterfahrt erwies sich als noch anspruchsvoller.
Wir mussten auf eine ähnliche Weise wie wir runter in die Schlucht
kamen wieder hinauf. Doch dieses Mal hatte ich keine Zeit mehr um
aus dem Wagen zu steigen. Aschi machte keine, grossen Faxen, er
lies es "hangen" wie man auf Berndeutsch sagt. Hangen
lassen ist, wenn man durchfährt, wie in unserem Fall. Er fuhr
nicht mehr schön ruhig und langsam. Ich wurde im Sitz auf und
ab geschleudert und hatte die grösste Mühe mich festzuhalten.
Doch auch diesen Abschnitt überstand der Puch schadenfrei.
Da das Wetter nicht
mehr mitspielen wollte, mussten wir aus diesem Gebiet flüchten.
Es hätte noch viele aufregende Strecken gegeben. Nun fuhren
wir der Sonne nach in den Westen. Startpunkt für unseren nächsten
Trip, den Corner Country Treck, war Broken Hill das 1160 km nordwestlich
von Sydney liegt. Dieser Treck führte uns in das Outback von
Australien. In Broken Hill eine kleine Minenstadt machten wir noch
die letzten Einkäufe. Weiter ging es auf dem Silver City Highway
in den Norden. Unser erstes Ziel war der Mootwingee N.P wo wir einen
schönen Campingplatz, inmitten von River Red Gums (Roter Eukalyptus)
antrafen. Vom Camping aus konnten wir eine schöne Wanderung
auf den Sunset Ridge unternehmen. Der Aufstieg war etwas anstrengend
aber wir wurden mit einer umwerfenden Aussicht und einem phantastischen
Sonnenuntergang belohnt. Auf dem Rückweg mussten wir sehr acht
geben da es schon fast dunkel war. Wir verbrachten trotz den vielen
Leuten, die es auf dem Camping hatte, eine ruhige Nacht. Am Morgen,
bevor unsere Reise weiterging, konnten wir Corellas (Kakaduart)
in den Baumkronen beobachten.
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Weiter ging es
zum Sturt N.P, der etwa 280 km weiter nördlich liegt. Auch
dieser Park war einfach wunderschön, wir sahen da die verschiedensten
Lebewesen. Eine Nacht verbrachten wir auf dem Olive Downs Campingplatz,
wo wir ganz alleine waren. Wieder gab es einen interessanten Wanderweg.
Als wir uns von dort losreissen konnten, war wieder etwas 4WD angesagt.
Auf dem Weg west zum Fort Gray, bekamen wir viele Känguruhs
und sogar Emus (australische Strausse) zu Gesicht. Kaum waren wir
in Fort Gray auf dem Camping angekommen, erblickten wir ein Bearted
Dragon (Bartechse). Nun war mein Tag mehr als perfekt.
Weiter ging es
dann zum Cameron Corner wo die drei Staaten New South Wales, Queensland
und South Australia aneinander grenzen. Doch erst, mussten wir den
Dingozaun der sich durch ganz Australien zieht passieren.
Beim Tor des Zaunes, machten wir einen Fotostopp um alles mit der
Kamera festzuhalten. Plötzlich sahen wir einen Galah (Kakaduart)
ganz aufgeregt herum flattern. Immer wieder setzte er sich auf den
Torpfosten und krächzte. Wir versuchten etwas näher zu
gehen, doch der Vogel ergriff sofort die Flucht. Dann hörten
wir ein komisches, kratzendes Geräusch das aus dem Pfosten
zu kommen schien. Wir wollten es genau wissen, wo dieses Geräusch
her kam. Aschi stieg auf den Pfosten und erblickte im Innern zwei
weitere Galahs. Wie kamen die Kakadus dorthin? Es sah so aus, als
wenn sie in der Röhre gefangen waren. Wir mussten sie befreien,
aber wie?
Wir suchten uns ein Stück Holz das wir in die Röhre stellten,
damit die Vögel sich daran hinausziehen konnten. Wir mussten
nicht lange auf einen Erfolg warten. Kaum hatten wir etwas Abstand
vom Pfosten, krabbelten die beiden Kakadus schon hinaus. Beim Wegfliegen
gaben sie ein lautes Gekrächze von sich, als wenn sie uns danke
sagen wollten. Nun konnte die Fahrt weiter gehen. Wir liessen den
Dingozaun hinter uns und fuhren weiter zu der Stelle, wo die drei
Staaten aufeinander treffen.
Wir waren jetzt
in der Strezlecki Wüste und konnten die ersten Erfahrungen
mit den Sanddünen machen. Der Weg führte mitten durch
eine wunderbare, rote Dünenlandschaft. Wir konnten uns nicht
satt sehen an dem leuchtend, roten Sand.
Wir folgten dem Strezlecki Track Nord bis nach Innamincka. Innamincka
ist nicht mehr als ein Pub, ein Laden und noch einige Häuser.
Wir entschlossen uns noch 100 km weiter nach Norden zu fahren und
den Coongie Lake zu besuchen. Eigentlich erwarteten wir einen ausgetrockneten
See, doch dem war nicht so, wir kamen nach einer Fahrt durch eine
staubige, trockene Gegend an eine Lagune die voller Leben war.
Wir hielten uns
ein paar Tage am See auf. Das war wirklich ein guter Platz zum Verweilen.
Ganz alleine konnten wir diese wunderbare Natur geniessen. Dort
erblickten wir auch zum ersten Mal einen Dingo (australischer Wildhund).
Wir befanden uns im australischen Frühling, der langsam in
den Sommer überging. Das merkten wir auch an der steigenden
Temperatur. Es wurde immer heisser und wir waren uns froh, dass
wir uns im See abkühlen konnten. Nun wurde es Zeit weiter zu
kommen. Wir fuhren zurück nach Innamincka, hatten aber so eine
Hitze im Wagen, dass wir uns im Pub ein Coldy (kaltes Bier) genehmigten.
Das Pub hätte ganz gut aus dem Film, Crocodile Dandy stammen
können.
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Weiter ging es
gegen Osten nach Queensland. Von der Hitze getrieben, das Thermometer
erreichte eine Höhe von über 45° Celsius, fuhren wir durch
eine steinige Landschaft. Wir wollten nur noch der Hitze entfliehen
und fuhren immer weiter ostwärts in die Nähe der Küste.
Im Bunya Mountains N.P, der in einer kleinen Gebirgskette liegt,
fanden wir endlich etwas Abkühlung. Da der Park etwa auf 1000m.ü.
Meer ist wurde die Temperatur angenehm. Leider waren wir an einem
Wochenende dort und der Campingplatz war von den Städtern aus
Brisbane übervoll. Wir liessen uns den Spass aber nicht verderben.
Wir richteten uns im Schatten der Bäume für die Nacht
ein und warteten auf den Sonnenuntergang.
Kaum war die Sonne untergegangen, ertönte aus dem Wald ein
lautes Insekten Konzert. Es war so als hätten die Kreaturen
die diese Musik machten auf ein Kommando gewartet um loszulegen.
Nie werde ich diese Töne vergessen. Noch am selben Abend kam
ein Opossum auf Besuch.
Wir fuhren zum
Jimna State Forest, wo wir wieder eine wunderbare Wanderung im Regenwald
(mit Regen) machten. Nun war die Temperatur angenehm, aber dafür
regnete es. Was soll's, im Regenwald muss es regnen, sonst wäre
es kein Regenwald. Weiter ging es an die Küste und dann Richtung
Süden.
Nun befanden wir
uns wieder in New South Wales und zwar im Border Ranges N.P. Auch
in diesem Park gab es vieles zu entdecken. Doch da wir uns immer
noch in Regenwald befanden, war der Regen unser steter Begleiter.
Zwei Tage hielten wir uns dort auf, dann wurde es uns doch zu nass.
Im Bundjalung N.P der an der Küste
ist, gab es den nächsten längeren Halt. Hier war ein Paradies
für Fischer. Wir sind zwar keine Fischerleute, genossen aber
diesen Ort trotzdem. Wir bekamen Besuch von einer Wallabyfamilie.
Ein Muttertier trug das Kleine, das viel zu gross schien noch im
Beutel. Den Kopf und die Hinterbeine hatte das Jungtier aus dem
Beutel gestreckt.
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Als wir genug Meeresluft
aufgetankt hatten, ging es wieder in die Eukalyptuswälder von
New South Wales. Unser nächster Treck den wir fahren wollten,
war der Werrikimbe Wilderness Treck, der 180 km nördlich von
Sydney ist. In dieser Gegend wurde um 1920 sehr stark Holzwirtschaft
betrieben und so gibt es unzählige Holzerwege die zum Entdecken
einladen. Wir fuhren ganze 360 km durch die Wälder und bekamen
nur sehr selten Menschen zu Gesicht. An den Tieren fehlte es jedoch
nicht. Schlangen, Echsen, Vögel und viele Kängurus konnten
wir bestaunen.
Da vor einigen
Tagen ein grosser Sturm über dieses Gebiet niederging, mussten
wir immer wieder Bäume vom Weg wegräumen damit wir weiterfahren
konnten. Aber diese Hindernisse konnten uns nicht davon abhalten
in das Herz des Werrikimbe Nationalparks zu gelangen. Wir verbrachten
über eine Woche dort und fanden immer wieder interessante Wege,
die wir noch auskundschaften mussten.
Unser
nächstes Ziel war der Snowy River Nationalpark in Victoria.
Wir verliessen zwar New South Wales aber den Wald liessen wir noch
lange nicht hinter uns.
In Victoria befinden sich die Alpen von Australien. Es gibt sogar
ein Skigebiet mit etlichen Skiliften. Das war auch eine Seite von
Australien die wir nicht gekannt hatten. Wer bringt Australien schon
in Verbindung mit Schnee? Die Berge von Victoria sind wahrlich ein
4Wdler Paradies. Nun hatten wir zum Wald und den vielen Waldwegen,
noch die steilen Hänge dazu. Für den Puch begann jetzt
die harte Arbeit. Es gab viele Hügel zu erklimmen und wir mussten
oft durch Bäche fahren.
An Weihnachten
waren wir auf Phillip Island um die Pinguine zu besuchen. Überall
fand man Höhlen, wo die Pinguine ihre Nester hatten. Am Abend
konnte man auf einer Tribüne beobachten wie die Vögel
ans Land kamen.
Wir gönnten uns zur Feier des Tages ein Hotelzimmer und eine
Pizza bei einem echten Italiener. Am nächsten Tag dem 25.12.96
fuhren wir durch das total ausgestorbene Melbourne. Alles war geschlossen,
sogar die Fastfood- Restaurants waren zu.
Weiter ging es zum Brisbane Ranges Nationalpark. Noch bevor wir
im Park waren entdeckte ich den ersten Koala. Ich war überglücklich
darüber endlich einen Koala gesehen zu haben. Im Park konnten
wir noch viele dieser putzigen Tiere sehen. Wir entschlossen uns
die Nacht im Park zu verbringen.
Unter den Bäumen, wo die Koalas schliefen stellten wir unser
Lager auf. In der Nacht konnten wir miterleben wie die kleinen Tiere,
die ständig zu schlafen schienen, lebendig wurden. Die ganze
Nacht hindurch hörten wir das Grunzen der Koalas. Wenn ich
nicht gewusst hätte von wem dieses Geräusch stammte, hätte
ich das Gefühl gehabt, dass es ein Ungeheuer ist.
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Am nächsten
Morgen fuhren wir Richtung Süd bis an die Küste und dann
folgten wir dem Meer bis nach Port Fairy, wo wir den Princes Highway
verliessen und nördlich zum Grampians Nationalpark fuhren.
Da wir mitten in der Sommerferienzeit
waren, hatte es auch dementsprechend viele Leute im Park. Aber trotz
den vielen Leute liessen sich die Parkranger nicht aus der Ruhe
bringen. Sie erlaubten uns, da der Campingplatz überfüllt
war, etwas ausserhalb vom Areal unser Lager aufzustellen. Wir hatten
eine gute Stelle gefunden um die weiteren Feiertage zu verbringen.
Mit Brigit und Andy, zwei Schweizer die in Australien leben, feierten
wir Sylvester.
Am 2. Januar 1997
verliessen wir den Park und fuhren nach Norden ins Outback. Wir
besuchten den Little Desert und später den Big Desert Nationalpark.
Die Temperatur war bis dahin eigentlich recht angenehm gewesen,
aber nun überrollte uns eine Hitzewelle. Im Nu stieg das Thermometer
auf über 40 Grad. Wir mussten die frühen Morgenstunden
zum Fahren benutzen. Als wir den Murray River erreichten wurde die
Hitze unerträglich. Wir fuhren auf Lindsay Island die zwischen
dem Murray und dem Lindsay River liegt und hofften, dass es bald
etwas kühler wird.
Weiter
ging es nach South Australia zum Ngarkat Con Park. Wir folgten
ein langes Stück dem Dingozaun. Einmal mehr waren wir alleine,
man kann dieses schöne Gefühl des Alleinseins kaum beschreiben.
Auf einer weissen, sandigen Fahrspur fuhren wir gegen Süden.
Wieder gab es vieles zu entdecken und es schien uns als wenn hier
eine andere Pflanzenwelt ist. Durch eine trockene Landschaft die
trotz der Trockenheit ziemlich dicht mit Sträuchern bewachsen
war, fuhren wir zum Red Bluff Nature Reserve. Dort erwarteten uns
eigenartig, rote Felsformationen. Nie hätten wir in dieser
sandigen Gegend solche Felsen erwartet. Am Fusse dieses Gesteins
fanden wir einen guten Platz um die Nacht zu verbringen. Nun blieb
uns noch etwas Zeit um die Gegend zu erforschen. Wir machten eine
Wanderung auf die Felsen und staunten nicht schlecht als wir eine
Herde Ziegen sahen. Die Tiere stammen von früheren Farmen und
sie sind heute eine grosse Belastung für die Natur.
Wir setzten unseren
Weg nach Süden fort und kamen in Kingston an die Küste.
Nun machten wir einen Abstecher in den Little Dip Con Park, der
aus grossen Sanddünen besteht. Auch in diesem Park gab es Trecks
für die 4Wdler und wir konnten den Puch im Sand testen. Ein
ziemlich langes Stück konnten wir alles dem Sandstrand entlang
fahren. Wir durften aber die Gezeiten nicht vergessen, sonst hätte
es durchaus passieren können, dass wir von den Fluten ins Meer
gerissen wurden.
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Auf dem Princes Highway fuhren wir
weiter nach Adelaide. Wir hielten uns nicht lange in der Stadt auf.
Es mussten vor allem die Vorräte aufgefüllt werden und
dann konnte es weiter gehen. Nach einem Abstecher von einigen 100km
in das York Peninsula ging es zum Mount Remarkable Nationalpark.
Diesen Park konnten wir nicht mit dem Puch erkunden, wir mussten
den Wagen zurücklassen und uns zu Fuss auf den Weg machen.
Nach einer Tageswanderung in den Hiden Gorge wo wir viele Tiere
beobachten konnten, ging es am nächsten Tag weiter zum Flinders
Ranges Nationalpark.
Im Flinders Ranges
Nationalpark unternahmen wir einige Wanderungen. Man könnte
dort Wochen mit Wandern verbringen. Doch leider vertrieb uns einmal
mehr die Hitze. Erst wollten wir in der Hitzewelle im Park ausharren.
Ich versuchte mich mit nassen Kleidern kühl zu halten. Mit
tropfnassen Kleidern legte ich mich in die Hängematte, aber
in kürzester Zeit, waren die Kleider wieder trocken. Wir gaben
auf und flüchteten ans Meer. An nur einem Tag fuhren wir von
den Flinders in das Eyre Peninsula hinab. In der Nacht regnete es
und es wurde im Nu kühler. Unsere Reise ging dann weiter durch
die Nullabor Wüste nach West Australien.
Die Nullabor Wüste
soll eine von den heissesten Gegenden von Australien sein. Wir hatten
Glück, der Himmel war mit Wolken bedeckt und so wurde es nicht
zu heiss.
Wir fuhren auf dem Eyre Hwy bis zum Balladonia Roadhouse wo wir
die Teerstrasse hinter uns liessen. Auf einem Treck ging es weiter
Süd zum Cape Arid Nationalpark. Beim Mount Raggad, wo es einen
bezaubernden Campingplatz hat, verbrachten wir die Nacht. Am nächsten
Morgen bestiegen wir den Mt. Raggad. Wir wurden mit einer atemberaubenden
Aussicht belohnt. In Esperance trafen wir wieder auf den Hwy. Bis
Albany mit einigen Abstechern in die Nationalpärke Stokes und
Fitzgerald River fuhren wir auf dem Hwy. Unser nächstes Ziel
war der Sterling Range Nationalpark. Der Park ist bekannt für
die vielen verschiedenen Wildblumen.
Trotz der hohen Temperatur machten wir die Wanderung zum Bluff Knoll.
Die Anstrengung hatte sich gelohnt, die Aussicht war einfach sensationell.
Weiter ging es zum Poronguru Nationalpark, wo wir wieder einige
Wanderungen im Eukalyptuswald unternehmen konnten.
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Von Porongurup
fuhren wir nach Süden in den Torndirrup Nationalpark. Doch
wir verweilten nicht lange dort. Der Park war ein touristisches
Mekka. Wir reisten weiter zum Cape Howe Nationalpark der weniger
von Touristen besucht wurde. Da schlugen wir, neben einem Bächlein
das ins Meer floss, unser Lager auf. Am nächsten Tag ging die
Reise weiter zum Mount Franklin Nationalpark. Wir unternahmen die
Wanderung auf den Mount Frankland und konnte auf dem Weg nach oben
einen Adler beobachten. Das war nicht das erste Mal, dass wir einen
Adler sahen, aber es ist immer wieder faszinierend diese majestätischen
Tiere zu sehen. Oben auf dem Berg war ein Feuerüberwachungsposten.
In dieser Jahreszeit, es war inzwischen Sommer, befand sich rund
um die Uhr ein Ranger oben und hielt Feuerwache. Der Ranger, der
nicht oft Besuch bekam, freute sich über unser Erscheinen.
Er hatte viele interessante Geschichten zu erzählen.
Unser nächster
Stopp war der Warren Nationalpark. Dort konnten wir die höchsten
Eukalyptusbäume (Karri) die bis zu 90 Meter hoch werden bestaunen.
Wir freundeten uns mit dem Ranger an und so kam es, dass wir ganze
sechs Wochen dort blieben. Für uns war es an der Zeit etwas
auszuruhen und wir mussten die Erlebnisse von den letzten Wochen
etwas setzen lassen. Jeden Morgen besuchte uns der Ranger. Er blieb
oft bis zum Mittag und erzählte uns viele Geschichten aus seinem
Leben als Ranger.
Als wir wieder
genug Energie getankt hatten und uns von diesem schönen Ort
losreissen konnten, ging es weiter nach Perth. Wir mussten unser
Visum verlängern lassen und unsere Freunde Brigit und Andy,
die inzwischen in Perth wohnten besuchen.
Weiter ging es dann in den Norden durch den Nambung Nationalpark
und später zum Kalbarri Nationalpark.
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Auf dem Weg zum
Kalbarri Nationalpark entdeckten wir einen Thorny Devil, (Echse)
der kleine Kerl sonnte sich inmitten des Weges. Wir hatten ein riesiges
Glück, dass wir die Echse sahen, den sie sind sehr selten geworden.
Im Park wurden wir auf unseren Wanderungen stets von einem gewaltigen
Schwarm Fliegen verfolgt. Kaum stand man ein bisschen still, stürzten
sich diese lästigen Insekten auf uns. Die Fliegen versuchten
überall hinein zukrabbeln, nicht mal Augen, Ohren und Nase
blieben verschont. Doch trotz diesen Belästigungen gefiel uns
der Park sehr gut.
Vom Kalbarri fuhren
wir Richtung Norden auf die Peron Halbinsel in den gleichnamigen
Nationalpark. In Monkey Mia das im Park liegt, kommen einige Delfine
immer ganz nahe an das Ufer. Das niemand den Tieren zu nahe kommen
kann, wird das ganze Spektakel von den Parkrangern überwacht.
Wir standen im Wasser und die Delfine schwammen um uns herum, aber
wir durften sie dennoch nicht anfassen. Es sind freie Tiere und
kommen trotzdem in die Nähe der Menschen. Weshalb das so ist
weiss niemand genau. Das war schon ein schönes Gefühl
so nahe bei diesen Tieren zu sein.
Die Nacht verbrachten
wir auf dem Campingplatz von Monkey Mia.
Nach diesem Abstecher ging es weiter in den Norden. Unser nächster
Stopp war im Cape Range Nationalpark. Im Park fanden wir wunderschöne
Strände am Indischen Ozean. Wir konnten inmitten von weissen
Sanddünen campen. Da das Ningaloo Korallenriff direkt an der
Küste beginnt, konnte man ganz gut schnorcheln. Wir mussten
nur einige Meter ins Wasser gehen und schon konnten wir die schönsten
Korallen und Fische beobachten. Wir hielten uns über fünf
Tage dort auf, wobei wir jeden Tag schnorcheln gingen. Die Zeit
verging wie im Fluge und wir mussten sehen, dass wir weiter kamen.
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Nun ging es ins Landesinnere. Wir fuhren gegen
Westen zum Karijini Nationalpark (Hamersley Range). Dort erwarteten
uns tiefe Schluchten und die schönsten Wasserlöcher. Wir
unternahmen Wanderungen in die tiefen Schluchten wobei wir uns,
wo immer es möglich war, im kalten Wasser abkühlten. Jede
Schlucht die wir erforschten hatte etwas einzigartiges an sich.
Mal waren es die Wasserlöcher, Mal die Vegetation oder einfach
die Felsformationen.
In diesem Park trafen wir auf das englisch-holländische Paar
das einen gelben Landrover hat. Wir brannten darauf zu erfahren
wie sie nach Australien gekommen waren. Da der Landy englische Nummernschilder
hatte, nahmen wir an, dass die Beiden, wie wir bis nach Indien gefahren
waren und von dort den Wagen nach Australien verschifften.
Aus einem kurzen Gespräch wurde eine aufgeregte Unterhaltung.
Vom Karijini Nationalpark
fuhren wir 170km in nordöstlicher Richtung zum Millstream-
Chichester Nationalpark. Wir fuhren zum Python Pool wo wir alleine
auf dem Camping waren. Später kam noch der gelbe Landy dazu.
Wir verbrachten weitere zwei Tage mit wandern und baden. Da die
beiden mit dem Landy, San und Neil auch dort blieben, unternahmen
wir unsere Ausflüge zusammen. Nach diesen zwei Tagen wurde
es Zeit von San und Neil Abschied zu nehmen. Wir nahmen zwar an,
dass wir einander wieder treffen würden da die Beiden etwa
dieselben Pläne hatten wie wir. Wir fuhren nach Port Hedland,
wo wir unsere Lebensmittel auffüllten und dann ging es weiter
der Küste entlang nach Broome. Wir übernachteten auf dem
Weg nach Broom auf einem Rastplatz, wo wir wieder den gelben Landy
trafen. Es schien, dass wir die Beiden immer wieder einholten.
Wir ersparten uns die 30km Umweg nach Broom und folgten weiter dem
Great Northern Highway bis nach Fitzroy Crossing. Nach einem kurzen
Besuch im Geike Gorge Nationalpark fuhren wir weiter zum Tunnel
Creek Nationalpark. Wir waren ganz erstaunt als wir dort wieder
auf San und Neil trafen.
Wie der Name dieses Parks schon sagt, gibt es dort einen Tunnel
der vom Fluss aus dem weichen Kalkstein gefressen wurde. Am nächsten
Morgen erkundeten wir diesen Tunnel der ganze 750m lang ist. Die
ganze Erkundung wurde etwas aufregender gemacht, als es hiess es
habe Krokodile im Wasser. Es sollten zwar nur die Frischwasser Krokodile
sein, die bekanntlich nicht gefährlich sind für Menschen.
San und Neil erkundeten den Tunnel schon am Vortag und so machten
sie sich bereits wieder auf den Weg. Weiter ging unsere Reise zum
Windjana Gorge Nationalpark, wo wir den Landy wieder sahen. Zusammen
mit San und Neil erkundeten wir diese Schlucht und konnten dabei
zum ersten Mal Freshys (Frischwasser Krokodile) beobachten. Wir
beschlossen die Gibb River Road zusammen mit dem Landy zu fahren.
Die
Gibb River Road erstreckt sich von Derby in westlicher Richtung
nach Kununurra durch das Herz der Kimberley. Der Treck gilt unter
den Australiern immer noch als das grosse Abenteuer. Da der Weg
zum Teil nur aus Staubstrasse besteht und man einige Flüsse
durchqueren muss, ist es nur während der Trockenzeit möglich
diese Strecke zu befahren. Als wir dort ankamen, war der Weg wegen
zu hohem Wasserstand nur für 4WD-Fahrzeuge offen. Als wir das
erfuhren, kam bei uns allen ein richtiges Pioniergefühl auf.
Vor uns stand ein Abenteuer. Wir hatten das Gefühl die ersten,
weissen Menschen in diesem Teil des Landes zu sein. Unser erster
Besuch war beim Lennard River Gorge. Wir stiegen das kurze aber
steile Stück in die Schlucht hinab. Als wir unten waren, belohnten
wir uns mit einem kühlen, erfrischenden Bad im Fluss.
Noch am selben Tag fuhren wir weiter. Wir hatten vor zum Bell Gorge
zu fahren und dort zu übernachten. Doch leider war der Weg
zu dieser Schlucht wegen zu hohem Wasserstand noch geschlossen.
Ganz enttäuscht fuhren wir weiter. Beim Adcock Gorge der 60km
weiter in östlicher Richtung liegt, fanden wir einen guten
Platz zum übernachten. Bei einem kalten Bier gab es wieder
vieles zu erzählen. Aschi und ich reisten eigentlich immer
alleine und fanden es auch sehr gut so. Denn man braucht sich nicht
anzupassen und ist ganz frei. Mit San und Neil war das aber etwas
sehr besonderes, wir verstanden uns sehr gut und hatten auch dieselben
Interessen. Das Reisen war mit den Beiden sehr angenehm und es gab
immer etwas zu erzählen.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter zur nächsten Schlucht.
Doch leider war der Galvin Gorge auch noch geschlossen. Wir konnten
die Schlucht zu Fuss erkunden, durften aber nicht campen. So gab
es für uns eine Wanderung in der Schlucht, die mit einem kalten
Bad im Fluss abgeschlossen wurde. Dann fuhren wir weiter um ein
Übernachtungsplatz zu suchen. Beim Barnett River Gorge schlugen
wir unser Lager auf. An diesem Abend sprachen wir darüber ob
wir den Weg zu den Mitchell Falls, auf uns nehmen wollten, da immerhin
230 km waren. Bei einer Homestead (Farm) hatten wir gehört,
dass der Weg zu den Wasserfällen noch nicht offen war. Das
hiess, wenn wir eine Panne hätten oder sonst irgendwie in Not
geraten würden, wären wir nicht versichert und auch total
von der Welt abgeschnitten. Also mussten wir uns das sehr gut überlegen
ob wir dieses Risiko eingehen wollten. Wir kamen zum Entschluss,
dass wir am nächsten Tag bis zur Kreuzung mit dem Weg der zu
den Wasserfällen führt, weiter fahren wollten und uns
dort im Homestead noch einmal zu erkundigen.
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Beim Drysdale River
Homestead das 60km Nord ab der Gibb River Road liegt, erkundeten
wir uns über den Zustand des Weges. Die Besitzerin von der
Farm war sehr hilfsreich. Ein grosser Teil dieses Weges führt
durch ihr Land. Da die Frau auch vom Tourismus lebt, war sie sehr
daran interessiert, dass der Weg zu den Mitchell Falls geöffnet
wurde. Vor einigen Tagen nahm sie die Sache selber in die Hand.
Sie schickte einen Arbeiter von der Farm mit einem Strassenhobelfahrzeug
los um den Weg einigermassen fahrbar zu machen. Sie erzählte
uns auch, dass sich ein Mann mit einem Geländewagen vor zwei
Tagen auf den Weg gemacht habe. Sie habe aber nichts mehr von ihm
gehört und wisse nicht ob er es geschafft hatte.
Nun war für uns die Entscheidung schon getroffen. Denn wenn
der Mann vielleicht in Not geraten war, konnten wir ihm Helfen.
Also machten wir uns auf den langen Weg zu den Wasserfällen.
Wir hatten vor bis zum King Edward River zu fahren und dort zu übernachten.
Auf dem Weg dorthin kreuzten wir den Mann mit dem Strassenhobel,
er hatte schon ein grosses Stück des Weges instand gesetzt.
Noch bevor wir zum King Edward River kamen, kam uns der Mann mit
dem Geländewagen entgegen. Wir waren froh, dass ihm nichts
passiert war. Er war tatsächlich alleine zu den Wasserfällen
gefahren. Er gab uns ein paar Tipps wie wir den Fluss überqueren
sollten.
Am späten
Nachmittag kamen wir zum King Edward River. Die Frau vom Homestead
und auch der Mann hatten uns zwar gesagt, dass der Fluss noch viel
Wasser führe. Aber mit so viel Wasser hatten wir nicht gerechnet.
Wir wollten die Sache ruhig angehen und erst am nächsten Morgen
durch den Fluss fahren. Aber keiner von uns hatte Ruhe bis wir nicht
das Wasser zu Fuss erkundet und eine ideale Fahrspur gefunden hatten.
Mit langen Ästen steckten wir uns ein Weg ab. Der Fluss war
nicht nur tief, er hatte auch eine starke Strömung. Da ich
sehr klein bin, hatte ich die grösste Mühe durch das Wasser
zu kommen. Ich musste sehr acht geben, dass mich die Strömung
nicht mitriss. Das Wasser stand mir an der tiefsten Stelle bis zum
Bauchnabel.
Am Abend diskutierten wir noch lange am Lagerfeuer wie wir den Fluss
bezwingen wollten. Nach einer schier schlaflosen Nacht aus lauter
Aufregung, war es dann so weit. Da wir am Puch keinen Schnorchel
hatten, spannten wir eine Plane über den Kühlergrill.
Aschi war der Erste der durch das Wasser fuhr. Ich und San standen
auf der anderen Uferseite und beobachteten die Fahrer. Alles spielte
sich in kürzester Zeit ab, aber für mich dauerte es Stunden.
Einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, dass der Puch vom
Wasser davongetragen wurde. Das Wasser reichte dem Wagen über
die Haube. Doch Aschi schaffte es den Puch sicher ans Ufer zu bringen.
Auch Neils erreichte das Ufer schadenfrei. Beide Wagen hatten etwas
Wasser im Innern.
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Wir hatten immer
noch über 66km vor uns bis wir zum kleinen Campingplatz kamen.
Von dort mussten wir dann zu Fuss weiter gehen.
Wir hatten uns gerade gemütlich eingerichtet, als wir plötzlich
Motorengeräusche hörten. Ein Australier mit einem Landrover
kam angefahren. Wieder einer von diesen Draufgängern die alleine
unterwegs sind. Bei einem gemütlichen Lagerfeuer gab es vieles
zu erzählen. Der Australier entpuppte sich als Franzose der
in Australien lebt und eine Schweizerin zur Frau hat.
Am nächsten Morgen in aller Früh machten wir uns zu fünft
auf den Weg zu den Wasserfällen. Der Wanderweg führte
an zwei kleineren aber nicht weniger schönen Wasserfällen
vorbei. Dank Renè, dem Franzosen, sahen wir Felsmalereien
von Aborigines (Ureinwohner Australiens).
Kurz vor Mittag
kamen wir zu den Mitchell Falls. Wir waren alle überwältigt
von der Grösse und Schönheit dieses Ortes.
Auf dem Rückweg
wurde es sehr heiss, die Sonne brannte uns erbarmungslos auf die
Köpfe. Als wir bei den kleinern Wasserfällen den Little
Myrtens Falls angelangt waren, sprangen wir alle mit samt den Kleidern
ins Wasser.
Wie herrlich diese Abkühlung doch war. Nach diesem Spass konnten
wir das letzte Stück in Angriff nehmen.
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Am Abend sassen
wir wieder alle am Lagerfeuer und genossen den schönen Sternenhimmel.
Am Morgen fuhren wir zurück zum King Edward River, wo wir zwei
Tage mit fischen und faulenzen verbrachten.
Unser nächstes Ziel war der Pentacost River, denn dort sollte
es zum Baramundi fischen gut sein. Neil und Aschi wollten ihr Fischerglück
testen. Zwei Tage versuchten die Beiden einen Baramundi zu fangen,
aber leider ohne Glück. Wenigstens konnten wir riesige Schwärme
von Kakadus beobachten. Weiter ging es nach Kununurra. Es war wieder
einmal Zeit die Vorräte aufzufüllen und in Kununurra gab
es einen Supermarkt. Dann machten wir uns auf den Weg zum Bungle
Bungle Nationalpark. 255km fuhren wir auf einer Teerstrasse gegen
Süden und dann gab es wieder etwas zum 4WD-fahren. In den Park
kommt man nur über einen Weg, den man nur mit einem Geländewagen
fahren kann. Wir waren froh, dass unser Wagen eine hohe Bodenfreiheit
hat, denn diese Strecke hatte es wirklich in sich. Im Park angelangt
suchten wir uns einen schattigen Platz zum Campen. Die nächsten
drei Tage verbrachten wir mit Wandern.
Wir
fuhren wieder zurück nach Kununurra und dann verliessen
wir West Australien und fuhren in das Northern Territory. Unser
erstes Ziel war der Keep River Nationalpark und dann der Gregory
Nationalpark. In diesem Park fuhren wir die Bullita Stock Route
die nur für Geländewagen ist. Der Weg hatte zum Teil sehr
anspruchsvolle 4WD-Abschnitte dabei. Er führte uns durch die
schönste Buschlandschaft von Nordaustralien. Immer wieder entdeckten
wir schöne Plätze die uns zum verweilen einluden.
Nach diesem Offroad-Abenteuer fuhren wir wieder etwas Teerstrasse.
Auf dem Victoria Highway fuhren wir über Katherine zu den Douglas
Hotsprings.
Die heissen Quellen
sind in ihrer natürlichen Form belassen. Das heisse Wasser
fliesst in den Douglas Fluss und macht das Wasser des Flusses angenehm
warm. Die Natürlichen Badepools sind von einem Wald umgeben.
Wir sassen so lange im Wasser bis unsere Haut ganz aufgeweicht war.
Doch das reichte uns noch nicht. Später in der Nacht, als alle
anderen Camper schon zu Bett gegangen waren, gingen wir vier noch
einmal baden.
Auf dem Campingplatz der Quellen bekamen wir Besuch von einem frechen
Goanna (Waran), er war etwa 2 Meter lang. So wie der aussah, wurde
er oft von den Campern gefüttert. Das Tier attackierte uns
so, dass wir uns auf Tisch und Bänke flüchten mussten.
Neils stieg sogar auf das Dach des Landrovers. Kaum stand einer
von uns wieder am Boden, kam der Goanna wie eine Furie angerast.
Nach langem Katz und Mausspiel verzog sich der Waran und wir konnten
wieder auf den Boden zurückkehren.
Am nächsten Morgen gönnten wir uns noch einmal ein heisses
Bad. Später als wir einen Spaziergang machten entdeckten wir
eine grosse Schlange (Olive Python). Das Reptil sonnte sich in aller
Ruhe ganz in der Nähe des Campings.
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Nach diesen Erholungstagen
machten wir uns auf den Weg nach Darwin. Doch bevor wir nach Darwin
fuhren, wollten wir noch den Litchfield Nationalpark besuchen. In
unserem Reiseführer war ein 4WD-Weg beschrieben, der von Süden
her in den Park führen sollte. Das wollten wir uns nicht entgehen
lassen und fuhren den Umweg von 40km zu diesem Treck. Doch leider
standen wir vor einem geschlossenen Tor. Der Weg wurde unterdessen
bis auf weiteres geschlossen. So blieb uns nichts anderes übrig
als wieder zum Highway zurückzukehren. Natürlich gab es
noch einen anderen Weg in den Park. Doch da dieser Park sehr bekannt
ist und gerade Ferienzeit war, hatte es im leichtzugänglichen
Teil des Parks sehr viele Leute. Wir waren uns einig mit San und
Neil, dass ein Besuch in einem so überfüllten Park nicht
das war, wonach wir gesucht hatten. Wir beschlossen nach Darwin
weiter zu fahren.
In Darwin erhielten San und Neil schlechte Nachrichten von Zuhause.
Sie mussten ihre Reise so bald wie möglich abbrechen.
Aschi und ich fuhren weiter zum
Shady Camp. Wir wollten uns dort wieder mit San und Neil treffen.
Die Beiden mussten erst in Darwin das Verschiffen des Landy in die
Wege leiten. Shady Camp ist bekannt für die vielen Salzwasserkrokodile
und auch für die Baramundis (Fische). Zwei Tage später
kamen dann San und Neil auch dorthin. Wir mieteten uns ein kleines
Boot und gingen zusammen auf Krokodiljagd (nur mit Fotoapparat bewaffnet).
Wir konnten es kaum glauben, denn überall lagen Krokodile am
Ufer. Wir verbrachten noch einige Tage zusammen mit San und Neil
in Shady Camp. Dann wurde es Zeit um Abschied zu nehmen von unseren
Freunden. Sie mussten zurück nach Darwin um den Landy zu verschiffen.
Für uns ging
die Reise weiter in den Osten. Unser nächstes Ziel war der
bekannte Kakadu Nationlapark. Leider waren im Park sämtlich
4WD-Trecks geschlossen. Wir fuhren auf dem Arnhem Highway bis nach
Jabiru dann ging es nach Süden auf dem Kakadu Highway.
Unser nächster
längerer Halt war 290km östlich von Katherine in Roper
Bar. Wir campierten an der Stelle wo der Weg durch den Fluss führt.
Wir wunderten uns über den ganzen Müll der herumlag. Doch
Aschi und ich räumten den Abfall zusammen und verbrannten ihn.
Der erste Tag und auch die Nacht verging sehr ruhig. Nur ein Fahrzeug
kam vorbei. Doch in der zweiten Nacht, verliessen wir fluchtartig
den Platz. Die Stelle die wir uns zum campen ausgesucht hatten,
wurde von den Eingeborenen als Saufplatz benutzt, daher kam auch
der ganze Abfall. Die Leute kamen mitten in der Nacht und waren
schon total betrunken. Als sie dann vor dem Puch ein Feuer entfachten
und das ganze dürre Gras um uns herum brannte, ergriffen wir
die Flucht. Wir suchten uns einen anderen Platz für die Nacht.
Am nächsten Morgen ging die Reise weiter
nach Borroloola. Da begann auch der nächste Treck aus unserem
Buch. Wir fuhren entlang dem Gulf von Carpentaria nach Burketown
in Queensland. Da wir uns die Post nach Burketown senden liessen
und sie noch nicht angekommen war, hielten wir uns einige Tage in
der Nähe auf. Als dann endlich die Post ankam, ging es weiter
in den Osten nach Cairns. In Cairns blieben wir nicht lange, wir
machten einen Grosseinkauf und dann besuchten wir einige Nationalpärke
die in der Nähe von Cairns sind.
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Unser nächstes
Abenteuer war der Treck ins Cape York. Von Cairns fuhren wir der
Küste entlang in den Norden wobei wir durch den Regenwald vom
Cape Tribulation Nationalpark kamen. In Cooktown verliessen wir
die Küste und fuhren westwärts zum Lakefield Nationalpark.
Wir hielten uns nicht lange in diesem Park auf, denn unser Ziel
war die alte Telegrafenlinie die weiter oben im Norden begann. Nach
einem kurzen Abstecher zum Iron Range Nationalpark der an der Ostküste
liegt, ging es weiter in den tropischen Norden von Australien. 40km
nachdem wir den Wenlock River überquert hatten, begann das
wirkliche Abenteuer. Wir verliessen die Hauptstrecke und folgten
auf einer schmalen Fahrspur der Telegrafenlinie. Nun war wieder
echtes 4WD-len angesagt. Der Treck hatte oft grosse Schlaglöcher
und immer wieder mussten wir Flüsse und Bäche durchqueren.
Aber die Strapazen hatten sich gelohnt, denn wir befanden uns inmitten
von einer unglaublich schönen Wildnis. Seit wir die Hauptstrecke
verlassen hatten, liessen wir auch all die 4WD-ler, die sich zum
Ziel gesetzt hatten so schnell wie möglich an die Nordspitze
des Cape Yorks zu gelangen, hinter oder besser gesagt vor uns.
Nur selten fuhr jemand die schöne aber auch schwierige Telegrafenlinie
und so waren wir die meiste Zeit ganz alleine. Wie schön es
doch ist wenn man in der Nacht die absolute Stille geniessen kann.
Man hört nur die Stimme der Natur.
Wir liessen uns viel Zeit auf dieser Strecke. Immer wieder kamen
wir zu schönen Plätze wo wir einfach verweilen mussten.
Als wir beim Jardine River angelangt waren, entschlossen wir uns
nicht mehr weiter in den Norden zu fahren. Wir hatten bis dahin
eine sehr schöne Zeit gehabt und wollten es dabei lassen. Wir
waren auch nicht bereit, die überteure Fähre die uns über
den Jardine River geführt hätte, zu bezahlen. Für
die Australier war das unverständlich, warum wir nicht bis
ganz in den Norden fahren wollten. Denn für die Aussies war
dieser Trip nicht vollkommen, wenn man nicht an der Nordspitze gestanden
ist.
Wir
hatten aber noch andere Ziele, denn das Zentrum von Australien
hatten wir bis jetzt noch nicht bereist. Wir fuhren zurück
nach Cairns und machten uns bereit für den nächsten Treck.
Das nächste
Ziel war die Simpson Desert. Der Ausgangspunkt war Birdsville und
so fuhren wir ziemlich zügig dorthin. In Birdsville erkundigten
wir uns bei der Polizei nach der Strecke durch die Wüste. Wir
erfuhren, dass der Treck noch geschlossen sei, denn es hatte immer
noch zu viel Wasser. Es fiel uns schwer das zu glauben. Hochwasser
in der Wüste? Wir mussten uns selber davon überzeugen
und fuhren in die Wüste hinaus. Erst mussten wir die grösste
Sanddüne (Big Red) der Simpson Wüste überqueren.
Wenn man von Birdsville her kommt, ist die Düne einfach zu
befahren, erst der Rückweg wurde ein Problem.
Kaum hatten wir die Big Red hinter uns gelassen standen wir an einem
richtigen Fluss. So war es tatsächlich so wie uns gesagt wurde.
Wir verbrachten eine Nacht am Wasser und berieten was wir tun wollten.
Wir kamen zum Entschluss, dass wir versuchen wollten durch die Wüste
zu kommen würden bevor die Strecke offiziell geöffnet
wurde. Normalerweise fuhr die Polizei jedes Jahr die Route nach
der Regenzeit ab und markierte den Weg mit Pfosten. Da es dieses
Jahr so viel Wasser hatte, war der Weg noch nicht geöffnet.
Aber erst wollten wir zurück nach Birdsville fahren um die
Polizei zu informieren, dass wir es versuchen wollten allein durch
die Wüste zu fahren.
Auf dem Rückweg
scheiterten wir an der Big Red, denn von dieser Seite her war die
Düne viel steiler und wir kamen nicht nach oben. Aschi wollte
sich nicht geschlagen geben. Wir verringerten den Reifendruck und
versuchten es aufs Neue. Doch auch dieser Versuch schlug fehl. Wir
hätten auch einen Umweg um die Düne herum machen können,
aber Aschi wollte unbedingt auf die Big Red hinauffahren. Er versuchte
es immer wieder, wir liessen noch mehr Luft aus den Reifen aber
dieses Mal zu viel. Vom durchdrehen im Sand drehten sich die Reifen.
Nun mussten wir die Räder abmontieren und die Reifen wieder
in die richtige Position bringen. Das dauerte natürlich seine
Zeit. Als der Puch wieder fahrtüchtig war, beschlossen wir
die Umfahrung der Düne zu machen.
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Plötzlich
kamen drei Geländewagen angefahren. Aschi sprang aus dem Puch
um sie aufzuhalten.
Wir fragten sie, ob sie durch die Wüste fahren wollen. Sie
hatten das selbe vor, wie wir. Wir fragten sie, ob wir uns ihnen
anschliessen können. Sie waren zwar gegenüber unserem
Fahrzeug sehr skeptisch da sie dachten, dass der Puch ein Wagen
aus Russland sei und nicht für die Strapazen die vor uns lagen
geeignet sei.
Nun begann wieder ein Abenteuer. Erst galt es den Eyre Creek zu
durchqueren und wir waren die letzten die durch den Fluss fuhren.
Die Aussies standen auf der anderen Seite des Flusses und wollten
zusehen wie wir im Wasser stecken blieben. Immer noch dachten sie,
dass wir mit diesem Wagen nicht weit kommen würden. Doch das
war ja nicht unsere erste Flussdurchfahrt und trotz dem hohen Wasserstand
schaffte es der Puch spielend. Jedes Mal als wir oben auf einer
Düne standen, erblickten wir einen neuen See der zwischen den
Dünen lag. Wir mussten uns oft zu Fuss einen Weg um das Wasser
suchen. Wir schafften in einer Stunde nur etwa acht Kilometer, immer
wieder kamen wir zu neuen Hindernisse. Doch die Stimmung unter uns
war sehr gut.
Am Abend sassen
alle zusammen am Lagerfeuer. Erst jetzt konnten wir uns gegenseitig
etwas kennen lernen. Da waren die vier Männer aus Sydney und
ein Ehepaar aus Melburn. Die Melburner waren wie wir, erst an diesem
Tag auf die Männer aus Sydney gestossen. Wir gaben ein lustig
Gruppe ab.
Auch am nächsten Morgen kamen wir nicht schneller vorwärts
da es immer noch Wasser zwischen den Dünen hatte. Doch als
wir das Überschwemmungsgebiet hinter uns gelassen hatten, ging
es schneller vorwärts. Für Aschi und mich fast zu schnell,
denn wir hatten eine sehr schöne Zeit mit den Guys. Die Abende
am Lagerfeuer und die Geschichten die erzählt wurden, werden
wir nie vergessen. Da wir am Morgen immer sehr früh aufbrachen,
erlebten wir die schönsten Sonnenaufgänge.
Nach 330km ab Birdsville
erreichten wir Purni Bore, wo sich schon eine Menge 4WD-ler versammelt
hatten und auf unser ankommen warteten. Es hatte sich herumgesprochen,
dass eine Gruppe, also wir, auf dem Weg durch die noch überschwemmte
Simpson Desert waren. Die Leute erzählten uns, dass die Polizei
von Birdsvill unseren Spuren gefolgt war und sobald sie in Purni
Bore ankämen die Strecke eröffnen würden. Da unser
Ankommen den Beweis lieferte, dass man es schaffen konnte, gab es
für viele keinen Grund noch länger zu warten. Es schien
uns als wenn ein Rennen durch die Wüste begann. Jeder wollte
der Erste sein der losfuhr.
Für uns gab es wieder einmal ein Verabschieden von neu gewonnenen
Freunden.
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Die Männer
aus Sydney und die Melburner wollten weiter bis zum Stuart Highway
und dann auf diesem bis nach Alice Springs fahren.
Unser Hunger nach Outback war immer noch nicht gestillt. Wir wollten
der alten Gahn-Eisenbahnlinie die von der Südküste nach
Alice Springs führt, folgen. Diese Strecke erwies sich als
sehr schön aber sehr rau, denn es war eine harte Wellblechpiste.
Zuweilen hatte ich das Gefühl, dass das Armaturenbrett vom
ewigen rütteln abgerissen würde. Auf einem Weg der doppelt
so starkes Wellblech hatte, machten wir einen Abstecher zum Chamber
Pillar. Auf dem Rückweg zeigten sich beim Puch die Strapazen
der letzten Tage. Vom ewigen Wellblech fahren hatten die Stossdämpfer
sehr gelitten und einer brach entzwei. Nun mussten wir in Alice
Springs versuchen einen passenden Stossdämpfer zu bekommen.
Wir hatten aber noch über 100km vor uns bis wir nach Alice
Springs kamen.
In Alice Springs
klapperten wir ein Laden nach dem Anderen ab um die passenden Stossdämpfer
zu bekommen. Doch es schien aussichtslos, denn niemand schien die
Richtigen zu haben. Wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben und
gingen aber trotzdem noch in einen Laden. Der Verkäufer meinte,
dass das kein Problem sei. In nur einem Tag wollte er sie uns beschaffen.
Wir glaubten ihm zwar nicht, bestellten die Stossdämpfer trotzdem.
Am nächsten Tag als wir wieder zum Laden gingen, waren die
Stossdämpfer wie wir erwartet hatten nicht da. Der Transportwagen
habe eine Panne gehabt, wurde uns gesagt und wir sollen am nächsten
Tag wieder kommen. Wir verbrachten einen Tag in Alice Springs und
zum übernachten fuhren wir auf dem Sturt Highway in nördlicher
Richtung aus der Stadt bis zu einem Rastplatz. Wir waren nicht die
Einzigen die dort übernachteten. Es hatte ganz viele Camper
dort.
Am nächsten Morgen fuhren wir wieder in die Stadt um zu sehen
ob die Stossdämpfer angekommen waren. Wir staunten nicht schlecht,
als der Verkäufer sie uns entgegenstreckte. Nun mussten sie
noch montiert werden, das war für Aschi natürlich kein
Problem.
Nun konnte es weitergehen.
Wir erkundeten die Nationalpärke östlich und westlich
von Alice Springs. Wir versuchten so oft wie möglich von den
grossen Touristenpfaden fern zu bleiben. Doch das gelang uns nicht
immer, waren wir doch in der bekanntesten Gegend von Australien.
Beim Uluru Nationalpark, wo der Ayers Rock die Hauptattraktion ist,
waren wir voll im Touristenstrom. Doch wollten wir uns das Wahrzeichen
von Australien nicht entgehen lassen. Wir hielten uns dort nicht
lange auf. Nach einem spektakulären Sonnenuntergang verliessen
wir den Park und campten ausserhalb der Parkgrenze.
Auf dem Gunbarrel
Highway fuhren wir gegen Westen. Auf diesem Treck waren wir einmal
mehr alleine. In den drei Tagen, die wir auf dem Gunbarrel Highway
unterwegs waren, sahen wir nur zwei Fahrzeuge.
Unser nächstes
Ziel war Kalgoorlie in Westaustralien. Wir wollten uns die
grösste, offene Goldmine von Australien ansehen. Dann machten
wir uns auf zum Endspurt von unserer Reise durch Australien. Wir
fuhren nach Perth, von wo aus wir den Puch nach Hamburg verschifften.
Wir verbrachten noch einige Zeit bei unseren Freunden Brigit und
Andy in Perth. Nach zwei Wochen mussten wir uns von unseren Freunden
und Australien verabschieden.
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Elf Monate zogen
wir in diesem spektakulären Land umher und lernten das Land
und die Leute von ihrer besten Seite kennen und lieben. Nie werden
wir die Zeit, die wir dort verbringen durften vergessen. Australien
hat für 4WD-ler sehr vieles zu bieten. Wenn man die Einsamkeit
liebt ist das Outback das richtig Ziel. Tier und Naturfreunde kommen
auch voll zu ihren Kosten, denn die Tier und Pflanzenwelt ist einmalig.
Nur zu gerne würden wir nach Australien zurückkehren.
Aber es gibt noch viele Orte auf dieser Welt die wir nicht kennen.
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